Wir wollen noch länger bleiben!!!

Schulklasse zeigt sich begeistert vom Bauernhof Stempfl

Es sollte ein Ausflug von 1,5 Stunden auf den Bauernhof werden– schließlich gelang es Lehrerin Elisabeth Kaleder erst nach 3 Stunden ihre Schützlinge aus der 3b, Grundschule Bad Füssing/Aigen, „loszueisen“. Nicht nur die Schüler konnten sich nicht lösen, auch die Gastgeber Anita und Franz Stempfl waren von den Kindern angetan.


Die „Erstbesteigung“ des imposanten Mähdreschers
durch die 3b aus Bad Füssing

„Was die alles wissen wollten!“ strahlt der 48jährige Landwirt Franz, „egal ob große oder kleine Tiere!“ Zunächst wurde der Kuhstall förmlich mit allen Sinnen erfasst: Die Kinder schöpften schnell Vertrauen, denn die Stempfls haben nur brave Kühe, die alle Namen haben. Vor allem „Alpi“ freute sich über den Besuch: Die Bilderbuchkuh genoss sichtlich die Sonder-Streicheleinheiten und leckte zum Dank die Kinderhände von Anna und Magdalena. „Die hat aber eine raue Zunge!“ stellte die begeisterte Anna überrascht fest und ließ sich die andere Hand auch noch abschlecken.

Bestaunt wurden auch die vielen Schwalbennester. „So nah hab´ ich das noch nie gesehen!“ resümierte Jonas. Aus kürzester Entfernung konnten die Drittklässler die Schwalbenmamas und –Papas beim Füttern beobachten. Unbeeindruckt von den Zuschauern reckten die Vogelbabys ihre Hälse zum Loch heraus. „Da! Da! Da! Schon wieder!“ schallte es enthusiastisch durch den Kuhstall.

Schon wird der Blick auf etwas anderes Neues gelenkt. Der „Kuh-Meister“ setzt sich in Bewegung. „Die Fütterungsmaschine wird von einem Computer gesteuert. Jede Kuh bekommt ihre spezielle Futtermenge aus Weizen und Gerste“, erfährt nicht nur Jonas von Bauer Franz „Wenn eine Kuh trächtig ist, also ein Kälbchen im Bauch hat, braucht sie eine anderes Futter als eine Kuh nach der Geburt.“

„Viele Kinder sind zum ersten Mal auf einem Bauernhof“, erklärte Lehrkraft Elisabeth Kaleder. „Ich bin selbst überrascht, wie wissbegierig meine Schülerinnen und Schüler sind!“ Gemeinsam zieht die Gruppe zur nächsten Station auf dem Hof: Dem Fahrsilo. „Was ist denn das?“ Anna blickt verdutzt auf das meterhoch gepresste Futter. Geduldig beantwortet Bäuerin Anita die vielen Fragen. Danach sind die Kleinen informiert: Es gibt Gras- und Maissilage; man muss das „Grünzeug“ sofort fest pressen, damit es zum gut verdaulichen Futter für die Kühe wird; es muss bis zum Füttern gepresst bleiben; man kann Silage das ganze Jahr über füttern usw. usf.

„Jetzt dürft Ihr aber mal selber Brotzeit machen!“ fast muss die 46jährige die Kinder auf ihre knurrenden Mägen aufmerksam machen. Aus der bäuerlichen Hand schmecken Milch und Käsebrote besonders lecker. Viel Zeit nehmen sich die Grundschüler nicht. Es gibt noch zu viel zu entdecken! Franz Stempfl, Mitglied im PassauerLandLeben, weiß was Kindern gefällt. Das vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau-Rotthalmünster ausgeliehene Gummi-Euter wird von allen ausprobiert. „Mit etwas Übung und vor allem der richtigen Technik wurden alle zu kleinen Milch-Bäuerinnen und Bauern“, schmunzelt der Landwirt.

Kein Wunder, dass den Besuchern das Wort „Langeweile“ ein Fremdwort bleibt. Ein abwechslungsreiches Programm wurde geboten: Nach dem Bauernhofrätsel – „Wie viel Liter Milch gibt die Kuh am Tag?“ „Wie viele Strohballen befinden sich im Stadel?“ – werden die Sieger mit Bauernhofbüchern und Kuhgeldbeutel geehrt. Trostpreise sind bei den Stempfls selbstverständlich passend zum Thema: Es gibt Kuhbonbons!

Als Höhepunkt entpuppt sich die Besteigung des Mähdreschers. Hier kann auch die Lehrkraft nicht widerstehen: „Ich war noch nie auf so einem Gefährt oben!“ lacht Elisabeth Kaleder. Für die Sicherheit aller „Erstbesteiger“ sorgt Franz Stempfl persönlich. Nicht nur vor dem Mähdrescher schärft er den Schützlingen die Wachsamkeit auf dem Bauernhof ein. „Die Sicherheit muss oberstes Gebot sein – im normalen Alltag und vor allem, wenn Besucher auf dem Hof sind.“ Erfahrung mit Gästen haben die Stempfls seit langem: In fünf Ferienwohnungen erholen sich regelmäßig Familien und Kurgäste.

„Frau Kaleder, wann kommen wir wieder?“ nach 3 Stunden bestürmen Anna und Magdalena ihre ebenfalls begeisterte Lehrerin: „Unsere Wandertage machen wir jetzt immer zu Euch!“ Anita und Franz Stempfl freuen sich über das schöne Lob – und auf ein Wiedersehen mit den munteren Kindern.

Übrigens gibt eine Stempfl-Kuh bis zu 42 l am Tag und im Stadel befinden sich 240 Strohballen!

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