Landwirte interessieren sich länderübergreifend

Bauern aus Niederösterreich informierten sich bei „PassauerLandLeben“ - Betrieben

97 Landwirte aus dem Gebiet um St. Pölten besuchten bei einer 2-tägigen Lehrfahrt 4 PassauerLandLeben-Höfe. Abends wurde diskutiert und betriebliche Alleinstellungsmerkmale besprochen. 

Kulinarische Kostproben erfreuten die niederösterreichischen Gäste auf dem PassauerLandLeben – Hof Winklhofer in Kohlpoint
Kulinarische Kostproben erfreuten die
niederösterreichischen Gäste auf dem
PassauerLandLeben – Hof Winklhofer in Kohlpoint

 „Wir wollten über unseren Tellerrand schauen und neue Zusammenschlüsse kennenlernen!“ Adelheid Gerl von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich stieß im Internet auf die neue Homepage des jungen Vereins „PassauerLandLeben“. „Die vernetzten Bauern sind sehr engagiert, das merkte ich schon beim ersten Telefonkontakt und so entschlossen wir uns schnell, unsere Lehrfahrt nach Niederbayern zu lenken.“

Gesagt, getan! 4 Betriebe suchte sich Frau Gerl auf der ansprechenden Homepage aus. Unterschiedlich sollten sie sein und interessante Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Die Organisatorin aus St. Pölten entschied sich schnell für den Schweinebetrieb Winklhofer, den Käsehof Huber, Christine Riesinger vom breitgefächerten Endlhof und den Gidibauern mit Hotelbetrieb. Die Bauernhöfe wurden in 2 Gruppen angefahren.

Georg Winklhofer jun. nahm sich viel Zeit. Die österreichischen Kollegen interessierten sich für die Räume der Direktvermarktung: Hofladen, Schlachtraum, Zerlegeraum, Kühlung und die Räumlichkeiten für den Winklhoferschen Partyservice. Anerkennung fand die große Sauberkeit, die gute Ausstattung und der Hofladen. Die Besucher lauschten andächtig den Schilderungen zu den Vermarktungswegen. „Die meisten Kunden kommen am Wochenende in unseren Hofladen. Beliefert werden nur Wiederverkäufer“ ,erklärte der Jungbauer den überraschten Zuhörern. „Bei uns fährt niemand aufs Land, wir müssen auf den Bauernmärkten in den Städten verkaufen!“ Wussten die Niederösterreicher zu berichten.

Mit vielen neuen Eindrücken und herzlichen Dankesworten fuhr man zum nächsten PassauerLandLeben-Betrieb: Hofkäserei Haindlhof. Die engagierte Bäuerin Gabi Huber zeigte der Gruppe die Käserei, Lagerräume, Hofladen, soweit es die Hygienevorschriften zuließen. Auch bei den Besuchern entpuppten sich einige als Käser. Die Fragen wurden entsprechend detaillierter gestellt und Informationen ausgetauscht. Auch die Haindlhofbäuerin entließ – wie schon Georg Winklhofer – die Österreicher mit einer kulinarischen Kostprobe ihres Käseangebotes. „Hier kommen wir mal zu einem Käsekurs her!“ schwärmten die Gäste.

Ein Besuch des Museumsdorfes Bayrischer Wald in Tittling rundete den ersten Lehrfahrtstag ab. Am Abend wurde eifrig mit PassauerLandLeben-Bauern diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. „Wie steht es bei Euch mit der Hofnachfolge?“ war die brennenste Frage – natürlich neben den Erläuterungen zum PassauerLandLeben-Verein.

Der Endlhof von Christine Riesinger war am nächsten Tag der erste Zielpunkt. Neben Ferienwohnungen und Hofcafe begeisterte die Bauern vor allem die schnellen Gestecke, die die Gastgeberin zeigte. „Man muss wissen, wie man den eigene Bauerngarten anlegt, um ganzjährig Gestecke aus natürlichem Material erstellen zu können“, führte die versierte Hobbyfloristin ein. Dankbar nahm die aufmerksame Zuhörerschaft die wertvollen Tipps auf. „Die Dekoration darf nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen – weder bei der Herstellung, noch bei der Pflege oder Entsorgung!“ Hier erntete Bäuerin Christine besonders viel Zustimmung.

Versorgt mit neuen Anregungen und gestärkt mit Kuchen und Kaffee fuhr der Bus weiter zum Landgasthof „Gidibauer“. Der denkmalgeschützte Hof servierte ein leckeres Mittagessen. Bei strahlendem Sonnenschein zeigten sich die Innen- und Außenanlagen von der schönsten Seite. Ertl jun. erzählte kurzweilig von den Wandlungen des Hofes zum heutigen Landgasthof mit Tagungsräumen und Hotelbetrieb.

Voller interessanter Eindrücke ließen die Bauern die Stadt Passau mit Domführung zum Abschluss nicht aus: „Eine herrliche Gegend, engagierte Bauern und eine wunderschöne Stadt!“ resümierten die Niederösterreicher. „Ich weiß jetzt schon, was ich umsetzen werde!“ erklärte ein Landwirt der Reiseleiterin Gerl. Kann es ein größeres Lob geben?

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