Landwirte sind Macher
4. Niederbayrischer Direktvermarktertag: Wertvolle Tipps wurden umgehend umgesetzt
„Landwirte sind Macher“, Mechthild Högemann weiß, wovon sie spricht. Seit mehr als 15 Jahren ist die Beratung der Direktvermarkter ihr berufliches Zuhause. „Landwirte sind Macher und wenn die Garage zum Hofladen umgebaut ist, wird oft erst anschließend nach dem richtigen Platz für die Kartoffeln gesucht!“
Auf Einladung des Beraternetzwerkes Niederbayern waren über 40 Bäuerinnen und Bauern ans Passauer Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) gekommen. „Wer hat einen Hofladen? Wer hat einen Marktstand?“ zu Beginn wurden alle Vermarktungsmöglichkeiten und Produktgruppen von der Expertin abgefragt. Sie kündigte an, allen differenzierten Zielrichtungen in der Direktvermarktung wertvolle Tipps mit auf den Weg zu geben – und hielt Wort.
„Was erwartet der Verbraucher, wenn er auf dem Bauernhof einkauft?“ diese Frage stellte die Referentin aus Osnabrück an den Anfang. Vorher hatten der Hausherr, Leitender Landwirtschaftsdirektor Robert Schnellhammer, und die Hauswirtschaftsoberrätin Daniela Lutteroth die zahlreichen Anwesenden herzlich willkommen geheißen.
Griffzone, Bückzone, Sichtzone – Mechthild Högemann erklärte anschaulich mit vielen Fotos, welche Waren wo und wie positioniert werden sollten. „Der Kundenweg durch den Laden muss gezielt geführt werden!“ denn: Jeder Laden hat sein schwieriges Eck. Prompt wurde die Frage nach dem Produkt für diese Ecke gestellt: „Eier und Kartoffeln können hier angeboten werden, denn der Kunde kommt immer wegen dieser Artikel auf den Hof.“
„Das ist ja hochinteressant!“ die junge Bäuerin Monika Höng-Mörtlbauer aus Göbertsham, Ortenburg hatte schon bis zur ersten Pause viele Ideen zur Umsetzung notiert. „Die Tür des Hofladens werde ich noch auffälliger gestalten!“ Frau Högemann von der Beraterfirma „Produkt & Markt“ hatte erläutert: „Der Kunde geht immer auf die optisch hervorstechende oder größte Tür des Hofes zu.“
Eine weitere These leuchtete den aufmerksamen Zuhörern ein: Alle Verkäufer/innen müssen geschult werden. „Hier sind Fotos von perfekt eingeräumten Regalen äußert sinnvoll. Jeder kann jederzeit nachschauen und vergleichen!“ Besonders eindrucksvoll schilderte die quirlige Beraterin die Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung: „Ein gutes Etikett kann den Umsatz bis zu 50 % steigern!“ – und zeigte gleich ein Beispiel aus dem Saarland.
Vorgestellt wurde allen Nicht-Passauern auch der Verein „PassauerLandLeben“ – ein örtlicher Zusammenschluss von Direktvermarktern, Anbietern von Urlaub auf dem Bauernhof und Kindergeburtstagen, Bauernhofcaterern und Bauernhofstüberln, die auch das leckere, regionale Catering des Tages vortrefflich organisierten.
Am Tag nach der Veranstaltung erhielt das Beraternetzwerk Direktvermarktung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Niederbayern einige „Vorher – Nachher“ Fotos von Monika Höng-Mörtlbauer. Landwirte sind eben Macher – und Bäuerinnen auch!